Wir fahren ins Theater, in eine Oper? Hä, was ist das? Hänsel und Gretel? Ich glaube, da bekomme ich Angst!

So waren die ersten Reaktionen, als wir den Besuch der Märchenoper ankündigten. Hier war einfühlsame Vorbereitung für unsere Zweitklässler nötig. Also hörten wir Werkausschnitte, sangen Engelbert Humperdincks allseits bekannte Kinderlieder, tanzten dazu, malten zur Ouvertüre, gestalteten einen Scherenschnitt und vertonten Hexensprüche.

Am Barbaratag kam dann Frau Mailos, Mitarbeiterin des Gärtnerplatztheaters und Röhrmooser Schülermutter zu den 2. Klassen. Sie zeigte den Kindern die Orchesterbesetzung und führte in die hohe Kunst des Dirigierens ein. Anschließend erklärte sie die Bühnentechnik und ganz spannend: Wer verbirgt sich hinter den Verkleidungen? Frau Mailos stellte mittels Portraitfotos und szenischen Ausschnitten aus der Oper alle Darsteller vor. Die Hexe war trotzdem gruslig! Mit einer Perücke, einer krummen Nase und einem Warzenkinn verwandelte Frau Mailos kurzerhand ihren Sohn in eine hässliche Hexe. Fürchten hätte man sich nun eigentlich nicht müssen oder gar entsetzt aufschreien. War ja nur ein Lausbub, der da durch die Reihen kreuchte.

Am Nikolaustag war es dann so weit. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg nach München.

Dank Frau Mailos durften wir ganz vorne sitzen. Die eindrucksvollen Bühnenbilder und die Musik der klassischen Inszenierung zogen Kinder und Erwachsene in ihren Bann, v.a. aber Hänsel und Gretel sangen sich in die Herzen der Kinder. Trotzdem gut, dass wir die Hexe schon kannten und wussten, dass sie als Lebkuchen endete. Gut, dass am Ende beide Eltern die Kinder im Wald fanden und nach Hause brachten. Gut, dass die Not nun ein Ende hatte.

Begeistert spendeten alle Applaus. Die Hexe verabschiedete sich als Schelm und zeigte allen ihre knallrote Zunge. Sollte doch noch ein mulmiges Gefühl geblieben sein, jetzt war es sicher weg.

Danke an alle, die uns unterstützt haben!                                                                          Angelika Pfeil